200 Jahre Schausteller Geschichte

 

Auf dem Münchner Oktoberfest findet der Besucher eine ausgewogene Mischung aus modernen, rasanten und nostalgischen Fahrgeschäften. Die Krinoline aus dem Jahr 1924, der Schichtl (1871), das alte Russenrad (1925), die Hexenwippn, der Flohzirkus (1948) oder das „Runter mit dem Zylinder“ (1910) haben ihre Fans nicht nur bei den älteren Wiesn-Besuchern

 

Das Jubiläum „200 Jahre Münchner Oktoberfest“ im Jahr 2010  war zugleich auch ein Jubiläum „200 Jahre Schaustellergeschichte“.

 

Im Jahr 1850 ging es erst richtig los mit den Karussellen, Achterbahnen und Sensationen. Der Vorläufer der Achterbahn war die, auf dem amerikanischen Patent einer liegenden Acht-Form, basierende Rollbahn.

 

Um die Jahrhundertwende war dies eine Herausforderung für die deutschen Schausteller Stebek, Rupprecht, Herhaus, Heinrich und Rick. Sie waren die Pioniere im Bereich der Holzachterbahnen. Die größte Holzachterbahn auf dem Münchner Oktoberfest, produzierte und betrieb der Münchner Schausteller August Rupprecht. Gebaut wurde diese auf der Schwanthalerhöhe in der Ridlerstraße.

 

Das Angebot an Schaustellerattraktionen war in den 1860er Jahren noch relativ spärlich und spielte auf den Festplätzen eine untergeordnete Rolle. Erst mit der Reformation der Wandergewerbeordnung und der Verdichtung des Eisenbahnnetzes blühte das Schaustellergewerbe auf.

 

Schaubuden zogen die Besucher in den Bann. Besonders beliebt waren die „Photographier“-Buden, bei denen man das Bild sofort mitnehmen konnte.

Um 1900 erlebt die Schaustellerei einen Höhepunkt bedingt durch eine leistungsstarke Karussellindustrie. Gebirgsbahnen aus Holzkonstruktionen waren auf den Volksfesten vertreten, wie auch große Völkerschauen. 1926 kam der erste Autoscooter und 1930 das erste Kindersportkarussell.

 

1964 gab es bereits die erste Achterbahn in Stahlbauweise und die rasante technische Entwicklung beim Karussellbau setzte sich fort.

 

Auf der „Oidn Wiesn“, die, nach einem Jahr Pause,  2017 wieder auf den Südteil der Theresienwiese zurückkehrt, können die Besucher Zeitzeugen der Schaustellergeschichte in Form von historischen Buden und Fahrgeschäften, bewundern.  Die historische Wiesn sollte ursprünglich einmalig zum 200. Oktoberfest-Jubiläum stattfinden. Nach dem riesigen Erfolg der „Jubiläums-Wiesn“ hat man beschlossen, diese jedes Jahr als „Oide Wiesn“ stattfinden zu lassen. Abwechselnd mit dem ZLF (Zentral-Landwirtschaftsfest), das alle vier Jahre auf dem Südteil der Theresienwiese stattfindet.

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